Der „Garten Ehe“

Gerne vergleichen wir die Ehe mit einem Garten. Denn sie benötigt – ebenso wie ein Garten auch – viel Pflege, Zuwendung und Energie.

Ein neuer Garten muss zu Beginn erst einmal sorgfältig konzipiert – und danach aufwändig angelegt werden. Oftmals befindet er sich dann aber zunächst noch eine Weile in einer Art Rohzustand, die Pflanzen sind noch klein, der Rasen noch dünn und empfindlich, die Blumen blühen erst vereinzelt. Manchmal kann es Jahre dauern bis er – bei entsprechender Pflege – in voller Blüte steht und schließlich sogar als prachtvoll bezeichnet werden kann. Aber auf dem Weg dorthin muss bekanntlich viel Zeit, Arbeit und mitunter auch Geld investiert werden. Am Ende jedoch entsteht, langsam aber sicher, ein Ort, an dem man sich wohl fühlen, auf den man mit Stolz blicken, und in welchem man Blumen und Früchte ernten kann.

Jeder Garten ist anders. Und auch jedem Paar gefällt eine andere Art von Garten-Konzept. Daher sollte sich zu Beginn jedes Paar die Zeit nehmen, den Garten gemeinsam zu entwerfen, damit sich beide anschließend darin auch wohl fühlen können. Ist der Garten einmal vorausschauend angelegt, gut gestaltet und vor allen Dingen regelmäßig gepflegt worden, so wird er in der Lage sein, der ganzen Familie viel Freude zu bereiten. Er wird Raum für Ruhe und Erholung, für Feste, Schatten und vor allen Dingen für Sonne bieten. Dies alles aber nur unter einer wichtigen Voraussetzung: wenn er ausreichend bewässert, gedüngt, gepflegt und natürlich auch das erbarmungslos aufkommende Unkraut frühzeitig gejätet wird! Zudem sollte er stets wohlwollend behütet und beschützt werden ( z.B. vor streunenden Wildschweinen, wie in unserem Garten)!

Es ist ein zentraler Schlüssel zu einem blühenden Ehe-Garten: das dauernde Aufspüren und Entfernen von Unkraut! Wer einmal erlebt hat, wie in kürzester Zeit ein ursprünglich gepflegter Garten vollständig verwildern kann – manchmal reichen nur die wenigen Wochen der Ferien – der wird wissen, wovon wir sprechen. Ehe man sich versieht ist ein vormalig als Mustergarten eingestuftes Kleinod bis zur Unkenntlichkeit verwuchert und verkommen. Ungewässerte Blumen sind abgestorben, der Rasen eine Wildwiese, überall störerende, unansehnliche Wildpflanzen – im wahrsten Sinne des Wortes ins Kraut geschossen. Blicke sind verstellt, Wege unpassierbar geworden. Das Ergebnis: man fühlt sich darin kaum mehr wohl und fragt sich, wie es geschehen konnte, dass auf einmal alles anders aussieht als früher…

Genauso ist das in der Ehe auch. Unmerklich aber stetig verändern sich die Dinge und nach einer Zeit ist kaum mehr etwas wie es einmal war. Wer also eine sogenannte gute Ehe bzw. Partnerschaft anstrebt, wird nicht umhin kommen, einiges dafür zu investieren – wie in einem Garten. Wie der blühende Garten die Gartenarbeit voraussetzt, so erfordert die intakte Beziehung ebenso eine Beziehungsarbeit. Und diese sollte idealerweise von beiden gemeinsam unternommen werden, eine einseitige Delegierung ist ungünstig. Denn erfahrungsgemäß führt das auf lange Sicht zu Ungleichgewicht, Unzufriedenheit und zu keinem beidseitig gewünschten Ergebnis.

Es wäre schön, wenn alle Partner so rechtzeitig zur Paartherapie kämen, dass sie gemeinsam und unter Anleitung noch Beziehungs-Unkraut jäten können. Bevor alles derart verwildert ist, dass aus dem Unkraut schon Bäume entstanden sind, welche die Sichtachsen zerstören und unter Kraftaufwand erst gefällt werden müssen. Dann ist es zwar keinesfalls zu spät, die Wiederherstellung wird dann eben nur aufwändiger…

Wir wünschen Ihnen, dass auch Sie Spaß und Genugtuung an der Entwicklung und Verbesserung Ihres Projektes „Beziehung“ empfinden (werden). Damit Sie erleben, wie wertvoll es sein kann, in eine erfüllte Beziehung zu investieren und für sie zu kämpfen. Es lohnt sich!

Ehe-Gartenpflege kann man lernen

Wir empfinden es heute beinahe als grobe gesellschaftliche Fahrlässigkeit Paare ohne ausreichende Vorkenntnisse, Schulung und Unterstützung in eine Partnerschaft stolpern zu lassen. Ein erfüllte Beziehung zu Menschen zum Einen, und das Arbeitsleben zum Anderen sind vermutlich die beiden Hauptbereiche im Leben. Die Partnerwahl und die Berufswahl sind hierbei die zwei wichtigsten Entscheidungen. Für unseren Beruf sind wir bereit, uns lange und intensiv vorzubereiten. Wir machen Praktika, lassen uns jahrelang ausbilden, besuchen Fortbildungen, entwickeln unsere Fähigkeiten. Aber was unternehmen wir für den anderen so wichtigen Bereich in unserem Leben, den Bereich der Beziehung? Welche Ausbildung haben wir da gemacht, wie haben wir uns vorbereitet? In der Regel wird einfach davon ausgegangen, dass das schon klappen wird mit der Partnerschaft…

Eine intakte Beziehung spendet Kraft, gibt Selbstbewusstsein, verschafft Befriedigung und Gesundheit und lässt uns damit sogar länger leben. Eine unglückliche Beziehung hingegen, in welcher man sich unwohl fühlt, untergräbt auf lange Sicht nicht nur unseren Selbstwert, sondern beeinträchtigt auch unsere Schaffenskraft, unser Glück und unsere Träume. Trennungen haben einen tiefgreifenden Einfluss auf das Leben vieler Menschen, letztlich sogar auf die Gesellschaft als Ganzes. Die Jahre der Scheidung werden nicht umsonst oft als die schlimmsten Jahre im Leben eines Menschen beschrieben. Kinder leiden oft sehr darunter und können sogar dauerhaft Schaden nehmen mit womöglich weitreichenden Folgen für nächste Generationen.

Eine gesunde Beziehung aber gibt der ganzen Familie Halt und ist ein Fundament für Stabilität. Unsere Vision und unser Wunsch ist es lange schon, dass der hohen Scheidungsrate von 170.000 Scheidungen pro Jahr in Deutschland effektiver entgegengewirkt wird. In Frankreich und Italien werden Verlobungsseminare angeboten und sind inzwischen sogar für eine kirchliche Trauung verpflichtend geworden. In Deutschland gibt bis heute es sehr wenig in dieser Richtung. Ein Paar wird auf dem Weg der Ehe meist von Anfang an allein gelassen. Aber Paare, die ganz auf sich selbst gestellt und naturgemäß ohne jegliche Ehe-Erfahrung sind, haben es viel schwerer, eine liebevolle und erfüllende Beziehung zu führen. Sie beginnen oft zeitig sich entweder mit ihrer suboptimalen Beziehung irgendwie freudlos zu arrangieren oder aber sie begeben sich frühzeitig in die Resignation. Alternativ reiben sie sich gegenseitig auf, bis einer von beiden nicht mehr kann und die Reißleine zieht.

Dabei kann man Beziehungskompetenz und -pflege lernen! Man muss sich nur darauf einlassen und bereit sein, besser zu werden. Dann kann man erleben, wie sich mit know-how auf einmal Konflikte lösen lassen und Gemeinsamkeiten entwickeln. So wie man erfolgreiche Gartenpflege erst erlernen muss, so gilt dies auch für die Beziehungspflege. Erst muss man die Bedürfnisse des anderen erkennen können, bevor man wissen kann, wie man mit ihnen umgeht. Die eine Pflanze braucht viel Sonne und Wasser, die andere eher Halbschatten und mäßige Wässerung, die dritte viel Dünger. Wir Menschen sind einzigartig – mit ähnlichen, aber auch mit individuellen Bedürfnissen. Es gilt dies herauszufinden und entsprechend danach zu handeln, wenn man eine blühende und strahlende Beziehung möchte. Schritt für Schritt.

Dabei wollen und können wir Ihnen helfen!

„Man wird des Guten und auch des Besten,
wenn es alltäglich zu werden beginnt, bald satt.“

Gotthold Ephraim Lessing

1729-1781

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