
Mediation bei Trennung und Scheidung – ohne Rosenkrieg
Sind bei Paaren im Laufe der Jahre scheinbar unüberbrückbare Differenzen entstanden und ist trotz eingehender Beratung die Entscheidung zur Trennung einmal getroffen worden, so geht es im Anschluss darum, die Scheidung möglichst unschädlich und verlustarm abzuwickeln sowie die Scheidungskosten gering zu halten.
Wenn Menschen kurz vor einer Scheidung vom Ehepartner stehen, so nimmt deren Sorge vor langwierigen, kräftezehrenden Streitigkeiten und Vermögensverlust viel gedanklichen Raum ein und beeinträchtigt oftmals auch die berufliche Handlungsfähigkeit. Durch eine Mediation kann jedoch im Vorfeld ein verlustreicher Rosenkrieg zwischen den Paaren verhindert werden. Erfahrungsgemäß führen Trennungen – üblicherweise nachdem der erste Brief des gegnerischen Anwaltes eingetroffen ist – ansonsten fast zwangsläufig zur einer Eskalation, welche zahlreiche Verletzungen und einen nervenaufzehrenden „Rosenkrieg“ nach sich zieht. Nicht zufällig betrachten viele Paare ihre Scheidungsphase rückblickend als „schlimmste Zeit ihres Lebens“. Abgesehen von der galoppierenden finanziellen Last aufgrund der juristischen Streitwerte und der daraus resultierenden Anwaltskosten tragen die eigenen Kinder oft die Hauptlast der Scheidung. Nicht selten ist die Scheidungsphase die Ursache für lang anhaltende Beeinträchtigungen des Verhältnisses der Kinder zu beiden Elternteilen, oft sogar auch für Verhaltensstörungen (“Scheidungskinder“). Im Scheidungskrieg gibt es keine Gewinner…
Unter Zuhilfenahme eines auf die Mediation von Scheidungen spezialisierten und erfahrenen Mediators ist es möglich, die Eskalation zu vermeiden und somit die Leidenszeit und Verluste für alle Beteiligten auf ein Minimum zu reduzieren. Durch den Verzicht auf einen Anwalt für Familienrecht bis zur endgültigen Scheidung können die Kosten der Scheidung denkbar übersichtlich bleiben.
Eines steht fest: einigen muss man sich bei Ehescheidungen irgendwann immer. Durch eine Mediation wird miteinander entschieden – und nicht etwa, später durch Richter, gegen- bzw. übereinander. Denn die Trennungskonditionen werden in einem psychologisch fundierten Ablauf an einem Tisch gemeinsam erarbeitet. Die oftmals strittigen Fragen nach Unterhalt, Verorgungsausgleich und Sorgerecht werden sorgsam miteinander verhandelt, die einvermehmlichen Ergebnisse münden anschließend in einer schriftlichen Trennungsvereinbarung.
Von besonderem Vorteil ist es wenn die Mediatorin, wie in meinem Fall, eine Doppelqualifikation sowohl als Paartherapeutin wie auch als Volljuristin besitzt. Denn für eine erfolgreiche Eskalationsvermeidung und Streitschlichtung in emotional wie finanziell hochsensiblen Trennungsprozessen bedarf es sowohl einer umfangreichen psychologischen Ausbildung und Erfahrung wie auch einem juristischen Sachverstand.
Die Mediation kann so unter Verzicht auf gegnerische Scheidungsanwälte ablaufen. Dies wirkt sich naturgemäß streitwertmindernd und somit erheblich kostensenkend aus. Zudem verläuft die Scheidung auch weniger „giftig“ ab, da Niederlagen vermieden werden und die streitenden Paare als Teilsieger auseinandergehen. Darüber hinaus können schließlich auch keinerlei Interessenskonflikte hinsichtlich der Streitwertminderung entstehen. Ein Anwalt für Familienrecht muss dann lediglich nur noch formell für die offizielle Einreichung der Scheidung beim Gericht bemüht werden.
Siehe auch Wikipedia-Eintrag: Trennungsmediation/Scheidungsmediation
sowie das TAGESSPIEGEL–Portrait Nadja v. Saldern